Zur Kieler Woche mit der Santa-Barbara-Anna

Im Sommer 2008 entschied ich mich zu einem ganz besonderen Abenteuer: Ich fuhr mit einem ehemaligen Fischtrawler, der Santa-Barbara-Anna von Rostock zur Kieler Woche. Ein Erlebnis der besonderen Art, dass ich nicht so schnell wieder vergessen werde.

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Die Santa-Barbara-Anna bei der Hansesail zum ansegeln. Foto: Hansesail

Die Santa-Barbara-Anna ist ein ehemaliger Fischtrawler, der zu einem Dreimast-Bramsegel-Schoner umgebaut worden ist. Er ist im Besitz von Joe Kelley und wird seit einigen Jahren von dem Gemeinnützigen Verein „Odin 1 e.V.“ genutzt. Betreut wird er von „alten Seebären“ in ehrenamtlicher Tätigkeit. Einmal im Jahr macht sich die Crew auf den Weg zur Kieler, um letztendlich bei der Windjammer Parade, die immer am letzten Sonntag der Kieler Woche stattfindet, mitzufahren. Dieses Jahr habe ich mich als Gast auf das Schiff begeben, um Seeluft zu schnuppern und der Faszination großer Segelschiffe zu erliegen. Außerdem ist es fast schon ein Muß für jeden Segler (und Nichtsegler), die Kieler Wocher zu erleben.

Stapellauf hatte die SBA im Jahr 1951,sie ist 44,20m lang, verfügt über 667qm Segelfläche, hat einen Tiefgang von 3,80m und der Großmast reicht in eine Höhe von 27,70m. Weiter Informationen zur Geschichte des Schiffes und zu technischen Details erhält man unter der Seite: www.santa-barbara-anna.de.


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Sonnenuntergang recht voraus Foto: K. Gäbel

Nun eine Kurze Beschreibung zu meinem Törn. Los ging es am Donnerstag vor der Kieler Woche. Nach einer kurzen Einführung und Sicherheitsbelehrung liefen wir aus. Ich war sehr fasziniert von den unzählingen Leinen, die akkurat auf die ihnen zugeteilten Nägel aufgeschossen waren. Die Begrüßung war sehr herzlich. Nach Verlassen des Rostocker Hafens gegen 15.00 Uhr wurden wir in zwei Wachen eingeteilt. Jede Wache sollte nun bis zur Ankunft in Kiel abwechselnd immer 8 Stunden Dienst haben.Irgendwie bin muss ich dabei wohl in die Gruppe 00.00Uhr bis 08.00Uhr gerutscht sein. An Vorschlafen war jedoch kaum zu denken. Aber ich sollte belohnt werden, der Sonnenaufgang am Morgen war einfach herrlich! Ich glaube ich habe es noch nicht erwähnt, wer sich auf der Santa-Barbar-Anna als Gast einmietet, muss richtig mit anpacken. Frei nach dem Grundsatz „Alles kann – Nichts muss“. Wer möchte kann sogar mit in den Großmast, oder Klüverbaum. Urlaub bei dem man arbeiten muss :-). Nein, es macht einen wahnsinnigen Spaß.


Die Alexander von Humboldt bei der Kieler Woche Foto: K. Gäbel
Die Alexander von Humboldt bei der Kieler Woche
Foto: K. Gäbel

Freitag Abend gegen 19.00Uhr erreichten wir dann Kiel. Für die heutigen Zeit, in der man in wenigen Stunden an jedem Ort Deutschlands sein kann, sind 26 Stunden eine ungeheuer lange Zeit für diese kurze Strecke.

In Kiel lagen schon einige große Segelschiffe im Hafen. Darunter viele bekannte Schiffe, eines dürfte wohl jeder kennen: Die Alexander von Humbold. Ein Anderes fuhr unter Brasilianischer Flagge. Wie sich herausstellte war es auch ein Brasilianisches Segelschulschiff. Der Anblick war sehr bizar. Entlang des Hafens, eigentlich entlang der Kieler Förde, erstreckte sich das scheinbar größte Volksfest aller Zeiten.  Bühnen, Riesenräder, winkende Leute, bunte Lichter und eine Kogge.Nach einer knappen Stunde erreichten wir dann unseren Liegeplatz direkt im Zentrum des Volksfestes. Natürlich konnten wir es kaum erwarten uns das ganze aus der Nähe anzusehen…